Hans Gerhard Schaffers (Omexom) zum Tarifabschluss im Elektrohandwerk

Redaktion 13. November 2023 0

Die Tarifverhandlungen 2023 waren besonders, warum?

Die aktuelle Lage war, wegen der stark steigenden Preise, schon besonders. Gleichzeitig gibt es im Handwerk einen großen Bedarf an Facharbeiter. Den gibt es aber auch in der Industrie.

Das war wohl auch auf der Seite der Arbeitgeber, zumindest teilweise angekommen. Bei diesem Hintergrund war unsere Forderung von 8 % schon etwas defensiv, aber sehr realistisch. Dennoch waren wir positiv vom Verhalten der Arbeitgeberseite überrascht, die sehr schnell erkennen ließ, in nur einer Verhandlungsrunde ein Ergebnis erzielen zu wollen.

Der Rest war dann noch Verhandlungsgeschick und bescherte uns ein, fürs Elektrohandwerk, erfolgreiches Ergebnis von insgesamt 9% und einer Inflationsausgleichzahlung von 2000 €. Ein Ergebnis was beide Verhandlungsseiten als zufriedenstellend ansahen.

Wie kommt der Abschluss bei deinen Kollegen an?

Wir haben, nach der Bekanntgabe des Ergebnisses, überwiegend positive Rückmeldungen erhalten. Zumal auch der Inflationsausgleich von 2000 € nur zur Hälfte, auf die bereits bezahlten Beträge, anrechenbar ist. Unterm Strich bekommen wir so insgesamt 3000 € Prämie. Bei den Azubis war die Reaktion doch bescheiden. Die Richtung stimmt die Höhe ist ausbaufähig. Die Verhandlungs-Kommission war an dieser Stelle auch nicht so begeistert.

Wie schaffst Du es deine Kollegen für die Mitgliedschaft in der IG Metall zu begeistern?

In dem wir nie lockerlassen. Wir starten immer mal Aktionen wie Verteilung von Blumen auf dem Weltfrauentag oder wir verteilen Karten, Flugblätter und Flyers. Gerade bei den Tarifverhandlungen. Wir fahren auf unsere Außenbaustellen und sprechen mit den Kollegen. Und so findet immer wieder mal jemand den Weg zu uns. Frei nach dem Motto „steter Tropfen höhlt den Stein“.

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