Warnstreikaktionen am Krefelder „Stahltag“

Redaktion 23. März 2021 0

Stahlarbeiter sind oft wirklich nicht zartbesaitet. Im Alltag wird eher direktes Stahldeutsch gesprochen – und allseits verstanden! Umso beeindruckender ist es, mit welcher geradezu berührenden Emotionalität die Kolleginnen und Kollegen mit ihren „Herzen aus Stahl“ in den Tarifrunden beeindrucken können!

Man verabredet einen Stahltag in Krefeld, an dem alle Stahlbetriebe ihre Warnstreikaktionen machen. Und alle packen einfach und ohne viel zu reden an. Ein paar Absprachen, Vertrauensleutetreffen, Telefonate und Nachrichten in den WhatsApp-Gruppen und siehe da: um die 500 Stahlbeschäftigte bei Deutschen Edelstahlwerken, Outokumpu Nirosta, Siempelkamp Gießerei und Schmolz+Bickenbach Guss kommen zur Kundgebung, machen früher Feierabend oder demonstrieren in der Menschenkette für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen.

Es wird nicht lange und kompliziert argumentiert, man legt auch keinen hohen Wert auf Chichi oder großes Theater. Tarifkommissionsmitglieder, IG Metall Vertrauensleute und Betriebsräte sagen ihren Kolleginnen und Kollegen einfach und geradeaus, was sie vom Angebot des Arbeitgebers in der Tarifrunde Stahl 2021 halten und dass es an der Wertschätzung der Leistung der Beschäftigten total mangelt.

Dieser Klartext gepaart mit anpackendem Handeln macht den zwischenmenschlichen Umgang so angenehm: Man weiß nämlich immer, woran man bei den Stahlbeschäftigten ist. Auch der Arbeitgeber. Es bleibt zu hoffen, dass die Stahlarbeitgeber diese Botschaften hören und ernstnehmen werden!

Fotos: Heiko Grupp

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