Metaller mischen mit – Andreas Mäurer ist ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht

Redaktion 17. Januar 2022 2

metallzeitung im Gespräch mit Andreas Mäurer, stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrates OTK-Nirosta GmbH

mz: Andreas, Du bist als ehrenamtlicher Richter für die Arbeitnehmerseite beim Sozialgericht tätig, lass uns an deinen Erfahrungen teilhaben…

AM: An meinem ersten Tag im Sozialgericht (40.Kammer, Hartz 4 für Arbeitssuchende) wurde ich erstmal vereidigt. In einem netten persönlichem Gespräch mit dem Hauptrichter wurden mir die Verfahrensregeln erklärt und einige Hinweise zum Verhalten im Verfahren gegeben. Spannend fand ich die Hinweise zu Verfahrensbeteiligten die „ausrasten“ und wie wir uns in solchen Fällen verhalten können. Das hat mich erst mal „geschockt“, es ist aber bisher nie passiert.

Der Richter gab sich viel Mühe seine Sicht auf Hartz 4 und die zu behandelnden Fälle sachlich dar zu stellen.

Was ich aus Presse, Funk und Fernsehen über Hartz 4 Empfänger „erfahren“ haben soll ich getrost vergessen.  Dies würde mit der Realität nicht übereinstimmen und ich hätte hier eine tolle Gelegenheit mir ein unvoreingenommenes Bild zu machen. Im Laufe der Zeit muss ich sagen, er hat Recht!

mz: Kannst Du ohne Nennung von konkreten Daten Ablauf und Erlebnisse mitteilen?

AM: Ja gerne, direkt bei meiner ersten Runde wurden 5 Fälle aufgerufen.

Bei jedem Fall erfolgt nach der mündlichen Verhandlung eine Beratung  im Richterzimmer. Da kann es  auch zu unterschiedlichen Bewertungen und  Meinungen kommen, die wir dann beraten und im Zweifel durch Abstimmung entscheiden. Ich hab meine Meinung vertreten und gegen die Empfehlung des Richters gestimmt.

Die zweite ehrenamtliche Richterin hat die Position des Richters geteilt und mit ihm gestimmt, somit  war es dann 2:1 gegen die Klägerin. Der Richter sagte mir später das er das richtig gut findet wenn ich meine Meinung vertrete! Nebenbei gesagt ich habe ja immer den gleichen Richter gehabt und ich finde ihn sehr gut , weil er sehr einfühlsam und menschlich  in die Verhandlungen geht.

mz: Wie oft musst Du ran?

AM: Im 1.Jahr der Benennung, wurde ich so gut wie nicht geladen. Danach kamen alle 3 Monate eine Ladung. In der Corona Zeit war es leider sehr still. Ich hatte letztes Jahr im September wieder eine Sitzung und kann nur sagen, man lernt wie schlecht es manchen Menschen in unserem System geht und das es auch Menschen gibt, die das System leider auch ausnutzen. Aber als

mz: Lohnt sich dein ehrenamtliches Engagement?

AM:  Und ob, es lohnt sich sehr sich in diesem Bereich zu engagieren. Man lernt einiges fürs Leben und über die Menschen .

mz: Danke Andreas!

2 Comments »

  1. Cranen Günter 27. Januar 2022 at 23:40 - Reply

    Andreas bist du zu dick geworden das du das shirt nicht anziehst.

  2. Ashleywog 4. Februar 2022 at 09:09 - Reply

    Gelenke wie in der Jugend – https://bit.ly/3isurP1

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