Vor zweiter Verhandlungsrunde: Beschäftigte im Schlosserhandwerk machen Druck!

Redaktion 21. September 2021 0

Nachdem die erste Verhandlungsrunde im Schlosserhandwerk am 14.09. ohne ein Angebot der Arbeitgeberseite endete, wächst der Unmut in den Betrieben. Kurz vor der nun anstehenden zweiten Verhandlungsrunde, machten die Kolleginnen und Kollegen ihrem Ärger Luft. Die IG Metall fordert in dieser Tarifrunde eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 5 Prozent, sowie eine überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen, mindestens aber 75 Euro für alle Ausbildungsjahre.

Bei einer Protestaktion bei Kässbohrer brachten die Beschäftigten ihre Enttäuschung über das fehlende Angebot der Arbeitgeberseite zum Ausdruck. Respekt für unsere Leistung sieht anders aus!

Auch die Auszubildenden bei GOFA fordern von den Arbeitgebern mit Wertschätzung und 75 € mehr Ausbildungsvergütung! Bei der nächsten Verhandlungsrunde erwarten sie ein ordentliches Angebot.

Patrick Loos, Verhandlungsführer der IG Metall NRW: „Viele Betriebe der Branche gehören zu den Corona-Gewinnern. Das gilt vor allem für die baunahen Bereiche, die einen regelrechten Boom erlebt haben. Wenige Betriebe hatten es schwer, konnten sich aber durch Kurzarbeit und Finanzhilfen über Wasser halten und können sich seit dem Frühjahr deutlich erholen. Die Forderung der IG Metall berücksichtigt dieses differenzierte Bild und ist der wirtschaftlichen Lage der Branche angemessen.“

Loos unterstreicht, dass sich dieses differenzierte Bild auch für die Beschäftigten ergebe. Dort wo es gut gelaufen sei, hätten die Beschäftigten unter erschwerten Bedingungen der Pandemie sehr gute Arbeit geleistet. Dort wo die Situation schwierig war, hätten sie durch Kurzarbeit finanzielle Einbußen erlitten. „Beide Gruppen haben nun eine ordentliche Entgeltentwicklung verdient. Dies gilt vor allem auch aufgrund der anziehenden Inflation. Und für die Zukunftsfähigkeit der Branche braucht es vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels eine überproportionale Erhöhung der Auszubildendenvergütung. Die Lücke zwischen Industrie und Handwerk darf nicht größer werden“, so Loos.

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