mz im Gespräch mit Andre Jansen, Vertrauensperson für schwerbehinderte Menschen bei Siemens Mobility in Krefeld-Uerdingen.

Redaktion 21. Oktober 2022 0

mz im Gespräch mit Andre Jansen, Vertrauensperson für schwerbehinderte Menschen bei Siemens Mobility in Krefeld-Uerdingen. 

mz: Was ist die „SBV“?

Das Sprachrohr der schwerbehinderten und gleichgestellten Menschen am Arbeitsplatz. Man ist eine Vertrauensperson und steht für deren Rechte ein. Ein sehr verantwortungsvolles Amt, welches alle Vier Jahre aus dem Kreis der Wahlberechtigten (schwerbehinderte und gleichgestellte Menschen im Betrieb) gewählt wird. 

mz: Warum sollte eine Wahl stattfinden?

Sonst würden die Interessen derer nicht entsprechend Vertreten. 

mz: Wie wird so eine Wahl durchgeführt? 

Die Wahl ist ein recht trockener und bürokratischer Akt. Im SGB IX ist das Amt der SBV verankert. Gibt es keine SBV, aber mehr als <5 schwerbehinderte und deren gleichgestellte im Betrieb kann eine SBV gewählt werden. Die SBV selbst muss nicht schwerbehindert oder gleichgestellt sein. I.d.R. würde ein bereits vorhandener Betriebsrat darauf hinwirken eine SBV zu wählen. Es wird, wenn es eine SBV gibt, spätestens 6 Wochen vor Beendigung der Amtszeit der amtierenden SBV ein Wahlvorstand einberufen. Wenn es keine SBV geben sollte, beruft der Betriebsrat einen Wahlvorstand ein. Dann geht ist die Wahlvorbereitung. Dort wird dann ab dem Tag der Wahl der vom Wahlvorstand festgelegt wird, sämtliche Fristen, um das entsprechende Wahlausschreiben, Anforderung der Wählerliste etc. zurückgerechnet. Dafür gibt es gute Online Wahlhelfer die dabei unterstützen und die entsprechenden Dokumente beinhalten. 

mz: Wie klappt bei Euch die Zusammenarbeit mit dem BR? 

Sehr gut, das kann ich nicht anders sagen. Wir sind hier in allen Ausschüssen gesetzt. Auf Betriebsratssitzungen und Betriebsausschusssitzungen hat die SBV einen eigenen Tagesordnungspunkt. Wir reden auf jeder Betriebsversammlung und sitzen auch räumlich eng beieinander. So würden es sich viele SBVen wünschen. Man könnte sagen es ist ein „Optimal zustand“. 

mz: Wie positioniert sich der Arbeitgeber zu der Personengruppe und wie klappt hier die Zusammenarbeit? 

Da kann ich nur von meinem Unternehmen sprechen in dem ich tätig bin. Klar knirscht es bei der ein oder anderen Thematik unten am Band, so was lässt sich aber schnell beheben.

Von oben betrachtet setzt die Firmenphilosophie mehr denn je auf Inklusion von Menschen mit Handicaps. Wir haben allerhand Aktionen die wir als SBV zusammen mit dem Arbeitgeber machen um die Hürde in den Köpfen der Menschen abzubauen, offen mit ihrer Einschränkung umzugehen. Sei es bereits im Arbeitsleben oder als Bewerber. 

mz: Welche Aufgabe hat eine GSBV / KSBV? 

Die GSBV bezieht sich auf das Unternehmen und die KSBV auf die Tochterunternehmen. Beides sind übergeordnete Gremien und regeln/vereinheitlichen unterschiedlichste Dinge wie die Schulung zur Inklusionsvereinbarung, Barrierefreiheit, Einstellprozesse, Sonderregelungen etc. Es dient sich auch hervorragend um sich auszutauschen 

mz:  Was sind dein TOP 5 Tipps für neue SBVler? 

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